Verein für Heimat und Brauchtum Deesem e.V.
Polaroidfoto Wegekreuz
Reisszwecken

Sehenswürdigkeiten in Deesem


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Wegekreuze
Streichelzoo
Quelle des Ühmichbaches
Dorflinde


Piktogramm Wegekreuze

Wegekreuze

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In Deesem gibt es ein Heiligenhäuschen und ein Wegekreuz.

Das Heiligenhäuschen steht im „Oberdorf“ an der Kreuzung Oberdorfstrasse/Mittelstrasse und stammt laut Inschrift aus dem Jahr 1879 und dient „dem frommen Andenken an die verstorbenen Eheleute Peter Josef Pohl und Margaretha Wacker“. Hinter einem Schutzgitter befindet sich eine Madonnenfigur. Das Heiligenhäuschen ist in der Denkmalliste der Stadt Lohmar unter Nummer 88 aufgeführt.Gedenkstele am Elisabeth-Hospiz

Das Wegekreuz ist am Ende der Unterdorfstrasse, am Ortsausgang Richtung Rollberg, zu finden. Es ist aus Trachytstein mit einem zweiteiligen Sockel, auf dem das eigentliche Kreuz steht. Darauf befinden sich die Wundmale Christi, also die Hände an den Enden des Querbalkens, die Füsse unten, im oberen Teil die Dornenkrone sowie in der Mitte ein Radkreuz. Auf der rückwärtigen Seite des Querbalkens sind eingemeisselt die lateinischen Worte „per crucem ad lucem“, übersetzt: durch das Kreuz zum Licht. Auf der Vorderseite des Sockels erfährt man folgendes: das Kreuz wurde „Anno 1924 Errichtet zur Ehre Gottes von Matthias Wurms und Peter Sterzenbach“.


Gerd Streichardt: Wenn Steine reden - Wegekreuze in Lohmar, ratio-books, Lohmar 2011, S. 88-89


Streichelzoo

Piktogramm Streichelzoo Weitere Kapitel:
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Der Streichelzoo direkt gegenüber dem Elisabeth-Hospiz beherbergt in seinem Gehege Ziegen, indische Laufenten, Kaninchen und Zwerghühner.

Der kleine Tierpark ist nicht nur für Eltern mit ihren Kleinsten aus Deesem ein Anziehungspunkt. Sie kommen hierhin, um die Tiere zu füttern und zu streicheln.

Sehr gerne verweilen auch Hospizgäste und deren Enkelkinder bei den Ziegen.
Unterhalten wird die Anlage von Ehrenamtlichen des Elisabeth-Hospizes.

Der Streichelzoo in Deesem

Der Streichelzoo in Deesem

Foto: Frank Bornmann


Piktogramm Quelle des Ühmichbaches

Die Quelle von Deesem

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Unterhalb des Hospizes entspringt aus einem Felsenbecken der Ühmichbach (Zugang durch den Hospizgarten). Die Quelle mit dem schattigen Vorplatz ist eine Naturschönheit ersten Ranges.

Sie ist Lebensort seltener Pflanzen und kleiner Tiere, z.B. Feuersalamander und Kröten. Sie war Trinkwasser-Schöpfstelle der Deesemer in vergangenen Jahrhunderten. Das Wasser der Quelle wurde zuletzt mittels eines “Hydraulischen Widders” – im Volksmund “Kloppmännchen” genannt – ohne elektrischen Strom hoch ins Dorf hinauf gepumpt.

Der kleine Platz vor dem felsigen Quellbecken dient als Ort der Stille und Meditation und wirkt wie eine Metapher: das aus hartem felsigen Grund entspringende Wasser ist in seiner Lebendigkeit gegenüber dem unbeweglichen Fels ein starkes Symbol. Permanente Veränderung und stetige Erneuerung aus beständigem Grund. Der Weg zu dieser Quelle führt über eine Buckel-Brücke, die den Quellbach überquert. In der Weltliteratur ist die Brücke als Symbol für den Übergang an’s andere Ufer immer schon besungen worden.

Für Menschen, deren Leben sich zum Ende neigt, haben manche Orte eine Botschaft. Quelle ist Ursprung, Beginn einer fliessenden Entwicklung. Im Wort Geborenwerden steckt Born, Bronn, Brunnen. Das Gehen zur Quelle ist wie ein Gang zum Ursprung.

Die Quelle von Deesem Vor einiger Zeit war ich mit einer Frau, die als Kranke bei uns im Hospiz zu Gast war, unterwegs durch unseren paradiesischen Hospizgarten. Ich lud sie ein, mit zur Quelle im Hospizwäldchen zu gehen. So standen wir dann vor der Bogenbrücke; sie führt über einen Abgrund zur anderen Seite, zur Quelle. Mein Gast zögerte, hinüber zu gehen. Wir liessen uns Zeit. Mit einiger Vorsicht und Mühe hätte sie den Buckel der Brücke überwinden können. Aber sie blieb und schaute. Auf der anderen Seite: anmutig und duftend das Moos; feuchte Kühle; das Wurzelwerk der uralten Buche umfasste Gestein und Felsenbecken, daraus das klare Wasser floss. Schweigen. Dann wandte sie sich voll Trauer um und sagte: “Nein, bitte nicht weiter. Ich will noch nicht!“

Später erklärte sie mir ihr Zögern: Sie habe plötzlich die Schönheit der dunklen Grotte, aber auch die beängstigende Fremdheit des anderen Ufers geschaut. „Es ist noch nicht dran: der Weg über die Brücke, zurück zur Quelle, meinem Ursprung; nein, nicht jetzt!“

Ein andermal mit einem anderen Gast. Wir überwinden die Steilheit der Brücke, tauchen die Füße in das sehr frische Wasser. Wohltuend die Kühle. Wir sitzen eine Weile und tauschen Bilder über Lebenslauf, Blockaden und Wieder-in-Fluss-geraten. „Bald ist es soweit“, sagte er leise. „Ich tauche ein – irgendwo - und quelle wieder auf – vielleicht hier – aus meinem Grund.“ Vielleicht hat dieser Ort auch noch für andere Wesen eine besondere Faszination: Sehende sagen: „Hier treffen sich geheimnisvoll nächtens Elfen und Gnome.“ Wer weiß schon was!

Ein weltweit Vielgereister an „Orte der Kraft“, der unter Geomantikern sehr geschätzte Peter Dawkins aus England, weilte einmal an unserer Quelle und erspürte diese Stelle als ein Chakra des Anwesens des Elisabeth-Hospizes. Der Biologe und Erdkundler, Dr. Gero Karthaus aus Engelskirchen, jemand, der alle wichtigen Quellköpfe im Kreis Oberberg und Siegerland kennt, sprach 2004 nach einem Besuch unserer Quelle ganz begeistert: “Die schönste Quelle, die ich je gesehen habe!” - Man darf sich darüber Gedanken machen, warum gerade hier an diesem abgelegenen Fleckchen Erde ein Haus erbaut wurde, das man getrost eine Nahtstelle zwischen den Welten nennen kann.

Für mich selbst hat diese Quelle eine weitere, sehr persönliche Bedeutung. Damals, auf der Suche nach einem Platz für den Bau unseres Hauses, fand ich unterhalb unseres Grundstücks im Schatten der großen Buche diese Quelle, diesen Born. Ein Bach, der aus dem Bronn entspringt, ist der Bronnbach. Im Sprechen verwandelt sich linguistisch nn zu m. Auf der Stelle wurde mir deutlich: Dies ist der Platz für mein Haus und meine Familie. Einen solchen Ort gleich hinter dem Hospiz zu haben, ist eine Kostbarkeit. Jenseits aller Deutungswörter liegt hier Verstehen der eigenen Existenz wie eine reife Frucht einfach da.

Diese Stelle, diese Quelle im Wald möchten wir nun wieder zugänglich machen zum Fürchten-lernen, Besinnen und Genießen.

(JB)
Piktogramm Dorflinde

Dorflinde

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Die Dorflinde knickte 1997 leider bei einem Sturm zur Hälfte ab. Der Baum hat sich jedoch wieder erholt und hat inzwischen erneut eine beeindruckende Grösse erreicht.

Die Dorflinde 1987

Die Dorflinde von Deesem 1987

Foto: Irene Gerdau

Vor dem Sturm schrieb Klaus Beyer über die Linde:

„... die Bewohner des Ortes (schauen) auf ihr „Wahrzeichen“ - wie sie die mächtige Linde mit einer gewissen Ehrfurcht nennen mit besonderem Stolz (...). Zu Recht muss man sagen, denn keine andere Linde im Kreisgebiet hat eine solche Höhe entwickelt.
[...]
Ihrer überragenden Größe wegen und weil sie zusätzlich noch auf einer kleinen Anhöhe steht, kann der aufmerksame Beobachter sie schon ausmachen, bevor er den Ort erreicht. Im Zuge der letzten Kampfhandlungen des 2. Weltkrieges sollen - wie man in Deesem zu berichten weiß - einige Granaten Äste des Baumes zerfetzt haben, weil man hier einen Beobachtungsposten vermutete.“


Text: Naturdenkmale im Rhein-Sieg-Kreis Von Klaus Beyer, Herausgeber: Rhein-Sieg-Kreis



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